Ein Bericht von Monika Koczi – Gründerin „Stream of Life“
Sie sind so gewachsen! Viele, vor allem die ganz Kleinen, habe ich kaum wieder erkannt. Es ist unglaublich, was ein bisschen Hilfe hier verändert! Letztes Jahr war ich fassungslos über die Zustände im Waisenhaus und auch über den verschüchterten Ausdruck der Kinder, Timothy, zum Beispiel, weinte, wenn er einen Schritt oder Ton vergeigte und dieses Jahr hatte er einen verschmitzten fröhlichen Gesichtsausdruck.
Sie haben uns mit Blumen, Bananen und Mangos empfangen – was für eine Wertschätzung! Dann wurde gesungen und getanzt. Sigi und Sabine haben es das erste Mal erlebt, diese Intensität und Energie und die Emotionen, die dich einnehmen und du kannst nichts dagegen tun. Diese Kinder tanzen und singen um ihr Leben, man muss sie einfach lieben.
Frank, der Waisenvater, erzählt uns, wie sehr wir das Leben der Kinder verändert haben, mit dem wenigen was wir bisher tun konnten. Die Kinder haben Nahrung, auch wenn es noch lange nicht reicht. Manche der Kinder, vor allem die Patenkinder, gehen zur Schule und sie strahlen, wenn man sie darauf anspricht. Es ist bewegend, welchen Wert Schule hier für die Kids hat. Sie wissen genau – es ist ihr Weg aus der Armut und sie klammern sich daran. Manche Kinder schickt Frank zur Schule und bettelt darum, das Schulgeld später bezahlen zu dürfen, in der Hoffnung, dass wir neue Paten finden.
Ein Junge erzählt uns voll Stolz, dass er jetzt in die P2 geht (entspricht unserer 2ten Volksschulklasse), aber er ist bereits 10 Jahre alt und sollte eigentlich schon in die Secondary, also Hauptschule, wechseln. „Tja, wenn kein Geld da ist, dann müssen sie eben Jahre auslassen“, sagt Frank. Wenn man bedenkt, wie ungern manche unserer Kinder in die Schule gehen und als welche Last sie es betrachten, dann wird man ganz nachdenklich.
Sabine, Sigi und ich sind überzeugt davon, dass unseren Kindern ein Aufenthalt hier in Uganda sehr gut tun würde, denn dann würden sie wohl das, was sie so selbstverständlich als Schulbildung mitbekommen, besser schätzen lernen. Schließlich ging es an die Übergabe der vielen gesammelten Spenden! Alle sitzen da, mit großen Augen, denn soviel Sachen haben sie noch nie gesehen. 4 Kisten und 2 große Koffer voll mit Gewand, Schuhen, Stiften, Heften und Spielzeug und zu allem dazu auch noch die Naschsachen! Und trotz allem sind diese Kinder so gut erzogen und demütig und warten geduldig bis sie an der Reihe sind! Frank macht eine Liste von allen Sachen, die sie bekommen haben und erzählt uns, er will es nach Bedarf verteilen!
Es ist bereits dunkel geworden und wir müssen daran denken, zurückzufahren, mit dem Versprechen, am nächsten Tag wiederzukommen. Und das werden wir auch tun und zwar mit ganz vielen Lebensmitteln im Gebäck. Am nächsten Tag kaufen wir Lebensmittel und die notwendigsten Hygieneartikel. Seife, Sanitärpads und Zahnpasta sind die Must Haves für die Kids und was wir noch besorgen sind fehlende Matratzen für jene Kinder, die bis jetzt direkt auf dem Stahlbett schlafen mussten.
Ich werde niemals den Ausdruck in den Gesichtern der Kinder vergessen, als wir mit all den wunderbaren, für sie lebensnotwendigen Gütern angekommen sind. Und sie bedanken sich – auf ihre Weise – mit einem Lied, welches davon erzählt, wie wundervoll es ist, eine Mutter zu haben.